Digitalisierung in der Sozialwirtschaft

Mit dem PARITÄTischen Baden-Württemberg haben wir eine breite Palette an Maßnahmen ausgearbeitet, um die Mitarbeiter für die digitale Transformation zu sensibilisieren und ein grundlegendes und ganzheitliches Verständnis zu schaffen:

  • Bei inspirierenden Impulsvorträgen für Fach- und Arbeitsgruppen konnten eine kleinere Zahl an Teilnehmern ins Thema eintauchen (und der Bedarf dafür ist da, wie sich in den teils hitzigen Diskussionen während und nach den Vorträgen zeigte).
  • Vom Diskutieren zum Handeln kamen wir in lebendigen Praxis-Workshops und Hands-On-Methodenschulungen.
  • Die große Reichweite des Mitgliedermagazins PARITÄTinform haben wir genutzt, um mit einem kompakten Fachartikel im Themenheft Digitalisierung ins Thema einzuführen und eine breite Leserschaft zu informieren.

Wir haben uns komplett verlaufen, kommen aber gut voran

– wie uns die digitale Transformation auffordert, uns zu bewegen. Und wie nutzerorientiertes Arbeiten mit Service Design Thinking helfen kann, dieser Bewegung ein sinnvolles Ziel zu geben.

Das Digitale hat viele Gesichter. Die Digitalisierung erweitert ganz offensichtlich unseren technischen Werkzeugkasten. Weniger offensichtlich, aber mindestens so tiefgreifend sind die nicht-technischen Veränderungen durch die digitale Transformation.

Die digitale Transformation verändert das bisherige Wirtschaftsgefüge massiv. Die herausragenden Erfolgsbeispiele AirBnB, Uber, Skype, Facebook, Netflix etc. sind vielzitiert und wohlbekannt. Doch auch in die Sozialwirtschaft drängen Branchenfremde mit einem hohen Umsetzungstempo:

  • Wo bleibt die Existenzberechtigung von Essen auf Rädern, wenn Lieferdienste wie deliveroo das leckerer, schneller und günstiger können?
  • Welcher Senior möchte noch in standardisierte Massenbetreuung, wenn private Dienstleister mit effizienten digitalen Diensten („fluid care“) ein sehr selbstbestimmtes und individuelles Leben bis ins hohe Alter ermöglichen?
  • Wie können Jugendzentren attraktiv bleiben, die keine Jugendzentren mehr sind, weil sich das Zentrum jugendlicher Aufmerksamkeit ins ortsungebundene Digitale verlagert hat?
  • Müssen sich Inklusionsangebote hinterfragen, wenn eine Gruppe von motivierten Autisten einfach ihre eigene Unternehmensberatung gründet und Digitalisierungsprojekte umsetzt?
  • Wieviel leichter kann ein Pflegebetrieb Fachkräfte gewinnen, wenn er deren Arbeitsalltag bei der mobilen Altenpflege mit guten (!) digitalen Assistenten erleichtert und vernetzt!
  • Was sind die Konsequenzen für den Betreuungsmarkt, wenn Startups umfangreiche Betreuungslösungen für Kinder und Pflegebedürftige, für Krisenberatung und Gesundheitsprävention erfolgreich und lukrativ an mittelständische Unternehmen anbieten und anschließend Ihr Geschäftsfeld auf Endkunden erweitern?
  • Und warum sollte es auch aufwendiger sein, Mitglied des Paritätischen Landesverbandes Baden-Württemberg zu werden, als ein Konto bei einer modernen Onlinebank zu eröffnen?

Wie geht man sie also an, die erfolgreiche digitale Transformation? Über die Menschen! Das ist zwar anstrengend, aber auch lohnenswert – und den Menschen in den Mittelpunkt des Handelns zu setzen hat die Wohlfahrt der freien Wirtschaft an Erfahrung voraus. Als systematischer Begleiter hilft Service Design Thinking, um mit nutzerorientiertem Arbeiten die rasante und fundamentale Veränderung durch die digitale Transformation proaktiv mitzugestalten.

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